Facebook-User können, wenn sie von einem Datenleck betroffen sind, Schadensersatz vom Unternehmen fordern. Dies steht ihnen nach Art. 82 DSGVO zu. Viele Nutzer fragen sich nun, ob sich ein Vorgehen gegen den Meta-Konzern lohnt, zu dem Facebook wie auch WhatsApp und Instagram gehören. Außerdem fürchten manche, dass Facebook im Falle eines rechtlichen Vorgehens das Konto der Betroffenen sperren könnte. 

Datenleck Facebook: Lohnt es sich, Schadensersatz zu fordern?

»Zuerst einmal lohnt es sich durchaus, gegen die Datenschutzverstöße mächtiger Unternehmen wie Facebook vorzugehen«, versichert Rechtsanwalt Helmut Dreschhoff von der Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing. »Jedes Unternehmen, das sensible Daten von Kunden verwaltet, muss dafür sorgen, dass diese Daten auch sicher sind. Der Meta-Konzern hat hier schlampig gehandelt, und das nicht nur bei Facebook – auch WhatsApp und Instagram sind von Datenlecks betroffen.« 

Facebook-Datenleck: Was können Hacker mit Ihren Daten anfangen?

Aber was können Hacker schon mit User-Daten anfangen? »Sehr viel«, warnt Rechtsanwalt Dreschhoff. »Hacker können sensible User-Daten für Betrügereien oder Cyberangriffe nutzen. Beispielsweise können sie die Handynummer nutzen, um Textnachrichten mit bösartigen Links zu verschicken, das Gerät des Users mit Schadsoftware zu infizieren oder etwa Kreditkartendaten zu stehlen. Die E-Mail-Adresse kann genutzt werden, um gefälschte Mails von gebräuchlichen Services wie etwa der Bank, einem Paketzusteller oder Onlinehändler wie Amazon oder Ebay zu schicken und damit Login-Daten abzugreifen. Außerdem können User Anrufe von angeblichen Behörden oder Bekannten bekommen, die auf diese Weise Geld oder Daten ergaunern.« 

Schadensersatz: Druck auf Unternehmen erhöhen

Bisher haben deutsche Gerichte klagenden Betroffenen Schadensersatzbeträge zwischen 300 und 3000 Euro zugesprochen. »Auf den ersten Blick mag dies für manchen übersichtlich erscheinen«, so Rechtsanwalt Dreschhoff. »Aber aus unserer Sicht ist es für jeden User überaus wichtig, hier zu handeln. In erster Linie geht es darum, dass Facebook, WhatsApp und Co. durch den Schadensersatz, die den Betroffenen laut DSGVO zustehen, zum sorgfältigeren Umgang mit Kundendaten gezwungen werden. Dies geht nur, wenn der Druck erhöht wird, sprich: wenn sich möglichst viele vom Datenleck Betroffene zur Wehr setzen.« 

Schadensersatz nach Datenleck: Kann Facebook mein Konto sperren?

Aber sperrt Facebook möglicherweise die Konten der User, wenn diese aufgrund des Datenlecks gegen das Unternehmen vorgehen? »Bisher ist uns über derartige Vorfälle nichts bekannt«, so Rechtsanwalt Dreschhoff. »Die Möglichkeit, Nutzer zu sperren, bestünde zwar, jedoch halten wir dies für sehr unwahrscheinlich. Der Imageschaden durch das Datenleck ist für den Meta-Konzern schon groß genug. Da wird sich das Unternehmen sicherlich nicht auch noch die nächsten negativen Schlagzeilen ins Haus holen wollen.« 

Datenleck: Urteile gegen Facebook mehren sich

In den vergangenen Monaten gab es bereits zahlreiche verbraucherfreundliche Urteile zum Thema Facebook-Datenleck. So sprach das LG Paderborn in gleich fünf Fällen Facebook-Nutzern Schadensersatz zu (Az.: 2 O 212/22, 2 O 185/22, 2 O 236/22, 3 O 193/22 und 2 O 99/22). Außerdem urteilten unter anderem das LG Oldenburg (Versäumnisurteil, Az. 5 O 1809/22), das LG Zwickau (Versäumnisurteil, Az. 7 O 334/22), das LG Gießen (Versäumnisurteil, Az.: 3 O 256/22) und das LG Lüneburg (Az.: 3 O 83/22) verbraucherfreundlich. Die Urteile sind zum Teil noch nicht rechtskräftig. 

Handeln Sie jetzt!

Möchten auch Sie wissen, ob Sie vom Facebook-Datenleck betroffen sind? Dann helfen wir Ihnen gern weiter. Unter diesem Link können Sie kostenfrei prüfen lassen, ob Sie zu den Geschädigten gehören. Ist dies der Fall, beraten wir Sie gern in einem kostenlosen und unverbindlichen Erstgespräch zu ihren Möglichkeiten. Wir setzen uns dafür ein, dass Sie schnell und unkompliziert zu ihrem Recht kommen. Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing – wir machen uns für Sie stark!