10. März 2021

Dieselskandal: VW-Werkstattaktion 23CY – verdeckter Rückruf für EA288-Fahrzeuge

Dieselskandal: VW-Werkstattaktion 23CY – verdeckter Rückruf für EA288-Fahrzeuge

VW hat im Dieselskandal offenbar einen verdeckten Rückruf unter dem Code »23CY« für Fahrzeuge mit EA288-Motoren gestartet. Die betreffenden Kunden wurden per Anschreiben durch die jeweiligen Händler über die Serviceaktion informiert. Darin werden sie gebeten, mit ihrem Fahrzeug für ein Software-Update in die Werkstatt zu kommen. Grund für die freiwillige Maßnahme sind laut VW-Schreiben Probleme bei der Fehlererkennung im SCR-System, welches zur Abgasreinigung dient. Da ebendieses System beim EA288-Motor im Verdacht steht, illegale Abschalteinrichtungen zu enthalten, raten Verbraucherschützer dringend von der Durchführung der Maßnahme ab.

Verdeckter EA288-Rückruf 23CY: für VW-Kunden nicht verpflichtend

Die sogenannte »Feldmaßnahme 23CY« wurde nicht vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) angeordnet, daher ist sie für VW-Kunden auch nicht verpflichtend. Die Rückruf-Aktion betrifft alle Fahrzeuge mit VW-EA288-Motor, dem angeblich »sauberen« Nachfolger des Skandalmotors EA189, der seinerzeit den Abgasskandal ausgelöst hatte. Der EA288 ist nahezu in jedem Dieselfahrzeug von VW, Audi, Skoda und Seat als 1.4 TDI, 1.6 TDI oder 2.0 TDI seit 2014 zu finden. Seit geraumer Zeit besteht bei dem Motor der Verdacht, dass VW auch hier illegale Abschalteinrichtungen zur Manipulation von Abgaswerten eingesetzt hat.

VW behauptet bis heute, keine illegalen Abschalteinrichtungen beim EA288 zu verwenden

Bis heute behauptet der Konzern, beim EA288-Motor nicht getrickst zu haben. Allerdings hatte man eingeräumt, eine temperaturgesteuerte Abschalteinrichtung, das von der Automobilindustrie sogenannte »Thermofenster«, zu verwenden. VW beharrt auf dem Standpunkt, dieses aus Gründen des Motorschutzes zu verwenden. Aber nach wie vor ist das Unternehmen eine Antwort auf die Frage der Notwendigkeit dieser Vorrichtung schuldig.

Verbraucherschützer stutzig: warum gerade jetzt 23CY-Rückruf-Aktion beim EA288?

Dass die Volkswagen AG gerade zu diesem Zeitpunkt die 23CY-Rückruf-Maßnahme ins Leben gerufen hat, macht stutzig. Im Dezember 2020 hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) im Dieselskandal geurteilt, dass Abschalteinrichtungen zur Manipulation von Abgaswerten bei Zulassungstests illegal sind. Fahrzeughersteller dürfen keine Software in Motoren verwenden, die systematisch die Leistung des Systems zur Kontrolle der Emissionen bei Zulassungstests verbessert. Aufgrund des Urteils können sich die Unternehmen jetzt nicht mehr damit herausreden, dass sie die Abschaltvorrichtungen zum Motorschutz einsetzen.

Verschleierung von zuvor eingebauten unzulässigen Abschalteinrichtungen?

Somit liegt die Vermutung nahe, dass VW das Software-Update am Motorsteuergerät vornehmen will, um zuvor eingebaute illegale Abschalteinrichtungen zu entfernen. Darüber hinaus will der Konzern offenbar einem verbindlichen EA288-Rückruf durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zuvorkommen. Dadurch erhärtet sich der Verdacht, dass VW auch beim EA288 geschummelt hat und die Verbraucheranwälte mit ihrem Vortrag richtig liegen.

Verbraucherschützer raten dringend von 23CY-Rückruf-Aktion bei EA288-Motor ab

Verbraucherschützer raten dringend von der Durchführung der Werkstattaktion 23CY ab. Durch das Software-Update kann es zu Schäden am Fahrzeug kommen, die unter Umständen erst Jahre später auftreten. Dieselfahrer, die in der Vergangenheit bereits ähnliche Updates hatten implementieren lassen, berichteten danach unter anderem von reduzierter Motorleistung sowie erhöhtem Kraftstoff- und AdBlue-Verbrauch bei ihrem Fahrzeug.

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