30. August 2022

Illegale Online-Casinos in Deutschland: Verzocktes Geld mit Prozesskostenfinanzierung zurückholen

Online Casinos illegal in Deutschland

Illegales Glücksspiel: Immer mehr Gerichte in Deutschland sprechen Kunden von Online-Casinos Entschädigung zu. Denn das Anbieten von Online-Glücksspiel war hierzulande bis zum 01. Juli 2021 weitgehend verboten. Seitdem wurden die Regularien hierzulande zwar gelockert, dennoch verfügt bisher noch kein Online-Casino über eine gültige Lizenz. 

Online-Casinos weitgehend illegal in Deutschland

Das bedeutet, dass die geschlossenen Verträge zwischen Betreiber und Kunde nichtig sind. Somit können Spieler in Deutschland, die online viel Geld verzockt haben, ihre verlorenen Spieleinsätze zurückfordern. Aber ist es hier notwendig, einen Anwalt einzuschalten? Können Betroffene sich nicht eigenständig an das Online-Casino wenden und ihr Geld zurückfordern? 

Druck auf Onlne-Casinos wird erst durch Rechtsbeistand ausreichend erhöht

»Wir wissen, dass Betroffene oftmals den Weg über den Rechtsanwalt scheuen«, sagt Rechtsanwalt Helmut Dreschhoff von der Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing. »Der Grund ist hier oft Scham oder Skepsis. Viele fragen sich: Kann man sich mit seiner Rückforderung beispielsweise nicht auch direkt an den Betreiber wenden? Die Erfahrung zeigt, dass Unternehmen in solchen Fällen in der Regel leider untätig bleiben. Erst mit einem Rechtsbeistand wird der Druck ausreichend erhöht.« 

Online-Casinos in Deutschland illegal: zurzeit zwei Möglichkeiten für Spieler

Eine rechtliche Auseinandersetzung kostet jedoch Geld. Für diesen Fall besitzen viele Menschen in Deutschland eine Rechtsschutzversicherung. Diese soll die Kosten für Anwalt, Gericht, Gutachten oder Ähnliches decken. Allerdings greift diese Versicherung nicht in allen Fällen. »Im Fall der Online-Casinos ist eine Kostenübernahme durch eine Rechtsschutzversicherung in der Regel nicht möglich«, weiß Rechtsanwalt Dreschhoff. »Denn die Versicherer schließen Glücksspiel-Fälle vertraglich aus. Betroffene Spieler haben zurzeit zwei Möglichkeiten, um gegen illegale Online-Casinos vorzugehen. Entweder sie übernehmen als Selbstzahler die anfallenden Verfahrenskosten oder sie entscheiden sich für eine Prozesskostenfinanzierung.« 

Prozesskostenfinanzierung ist sinnvolle Möglichkeit

Das bedeutet: Im ersten Fall tragen die Kläger allein die Kosten, egal wie das Verfahren ausgeht. Bei letzterem trägt der Finanzierer die Kosten und behält im Erfolgsfall eine vorher festgelegte Provision. Wie hoch diese ist, hängt meistens von der Höhe des Streitwerts ab. Gängig sind zurzeit etwa 35 bis 48 Prozent vom zugesprochenen Betrag. 

Illegale Online-Casinos: Hilfe durch Rechtsdienstleister

»In Deutschland ist die Prozesskostenfinanzierung seit Jahren ein gängiges Mittel«, so Rechtsanwalt Dreschhoff, »Auch wenn die Höhe der Provision für den Rechtsdienstleister auf den ersten Blick schmerzlich hoch erscheint, ist dieser Weg für viele – je nach Höhe des Streitwerts – durchaus eine sinnvolle Möglichkeit. Wer beispielsweise 50.000 Euro in den vergangenen zehn Jahren verspielt hat, kann mehr als die Hälfte davon zurückbekommen.« 

Bereits zahlreiche Urteile in Deutschland gegen illegale Online-Casinos

Zahlreiche deutsche Land- und Oberlandesgerichte haben bereits in Sachen Online-Casino verbraucherfreundlich geurteilt. So gab es allein im Juni 2022 Urteile und Beschlüsse unter anderem vor den Landgerichten Rottweil (Az. 2 O 479/21), Dortmund (Az. 12 0 185/21), Stuttgart (Az. 20 O 487/20), Ellwangen (Az. 22 O210/21) und Hamburg (Az. 329 O 228/20) sowie vor dem Oberlandesgericht Thüringen (10W 144/221 O 255/22). In Letzterem ging es um knapp 54.000 Euro. Teilweise haben Gerichte klagenden Kunden sogar schon sechsstellige Summen zugesprochen. 

Gesonderte Regelung für Schleswig-Holstein

Zu den betroffenen Casinos zählen bekannte Namen wie Tipico, Wunderino, Bwin, Bet-at-home, Bet365, Pokerstars und viele andere. Welcher Betreiber eine für Deutschland gültige Lizenz verfügt, kann man auf der sogenannten „White List“ des zuständigen Landesverwaltungsamt (LVwA) Sachsen-Anhalt einsehen. Eine Rückforderung des verlorenen Geldes ist auch dann möglich, wenn der Betreiber des Online-Casinos im Ausland sitzt. Zudem können auch Spieler des Bundeslandes Schleswig-Holstein, für das eine gesonderte Regelung besteht, unter Umständen verlorenes Geld zurückholen.  

Viel Geld verzockt? Wir helfen Ihnen

Haben auch Sie viel Geld im Online-Casino verspielt und möchten die verlorenen Spieleinsätze zurückfordern? Dann helfen wir Ihnen gern weiter. Die Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing bietet Ihnen unter diesem Link eine kostenfreie Prüfung, ob sie Anspruch auf Rückzahlung haben. Wir behandeln jede Anfrage diskret und kommunizieren in der Regel per E-Mail. Wir machen uns für Sie stark! 

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