17. November 2020
Abgasskandal: Manipulationsverdacht auch bei Benzinern
Der Abgasskandal weitet sich offenbar aus: Auch Benziner sind vom Manipulationsverdacht betroffen. Seit dem Sommer 2020 stehen Hersteller wie Porsche, VW, Audi, Skoda und Seat im Fokus von Untersuchungen. So waren bei einem Audi-Benziner auf dem Prüfstand auffällige Abgaswerte festgestellt worden. Porsche hingegen hatte selbst interne Untersuchungen angeordnet, da es bei verschiedenen Benziner-Modellen zu Auffälligkeiten gekommen war.
Manipulationsverdacht bei Porsche-Benziner
Seit Juni 2020 geht Porsche intern diesem Manipulationsverdacht nach, der Benziner der Modelle Panamera, der 911er-Reihe, Boxer und Cayenne aus den Jahren 2007 bis 2017 betrifft. Hier sollen be illegale Veränderungen an der Soft- und Hardware vorgenommen worden sein. Der Stuttgarter Automobilhersteller sprach konkret von Veränderungen bei den Antriebssträngen und bei der Abgasnachbehandlung, und zwar nach der sogenannten Zulassungstypisierung des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA).
Ermittlungen aufgenommen
Anfang Oktober bestätigte die Staatsanwaltschaft Stuttgart, Ermittlungen im Zusammenhang mit den Vorwürfen aufgenommen zu haben. In den USA wurden bereits Klagen eingereicht. Etwa 100.000 Fahrzeuge der Modelle Panamera und 911 seien laut eines Berichts des Manager Magazins von den möglichen Manipulationen betroffen. Rechtsexperten gehen davon aus, dass die Klagen in den Vereinigten Staaten wieder mit einem Vergleich enden werden.
Verfahren enden häufig mit Bußgeldern
Auch andere Hersteller wie Daimler wählen immer öfter den Weg des kleineren Übels und kaufen sich durch Strafzahlungen vom Vorwurf der Manipulation frei. So wurde bisher kein amtierender oder ehemaliger Vorstand von Daimler wegen des Abgasskandals angeklagt.
Porsche will kooperieren
Porsche selbst teilte mit, in diesem Fall umfänglich kooperieren zu wollen. Das Unternehmen untersuche derzeit den Sachverhalt und sei in enger Abstimmung mit den Behörden, heißt es seitens des Autobauers. In den Entwicklungsabteilungen solle »jeder Stein umgedreht« werden. Mit der Selbstanzeige möchte Porsche offenbar weiteren Kosten durch Klagen und Strafzahlungen zuvorkommen. Bereits 2019 hatte das Stuttgarter Unternehmen über 550 Millionen Euro Strafe wegen Abgasmanipulationen bei Dieselfahrzeugen zahlen müssen.
Auch VW, Audi, Skoda und Seat unter Verdacht
Auch bei Audi wurden jüngst Auffälligkeiten bei Benzinern festgestellt worden. So sollen mehrere Abgastests bei dem betreffenden Audi Q5 durch einen unabhängigen Gerichtsgutachter durchgeführt worden sein, um zu klären, ob bei dem Fahrzeug eine Abschalteinrichtung vorliegt. Diese Untersuchungen zeigten, dass die Abgaswerte sich veränderten, wenn das Lenkrad des Fahrzeugs vor Testbeginn eingeschlagen wurde.
Die Vorwürfe, dass auch bei anderen Benzinern aus dem Hause VW geschummelt wurde, sind nicht neu. Bereits Ende 2015 kam der Verdacht auf, dass die Angaben des CO2-Ausstoßes nicht dem realen Ausstoß im Straßenverkehr entsprechen. Betroffen sind alle Automatik-Versionen der 4-, 6- und 8-Zylinder TFSI oder TSI-Modelle von VW, Audi, Seat und Skoda seit Einführung der Schadstoffklasse 5.
Stilllegung des Fahrzeugs droht
Wenn der Verdacht also zutrifft, dürften diese Fahrzeuge gar nicht im Straßenverkehr fahren, da die Zulassung nicht gelten würde. Das wäre ein herber Schlag für alle betroffenen Fahrzeugbesitzer und würde möglicherweise Hunderttausende von Fahrzeugen betreffen. Den Besitzern drohen dann die Stilllegung des Fahrzeugs sowie massiver Wertverlust.
Sollte sich der Verdacht auf Abgasmanipulation bei Benzinern erhärten, raten wir von der BRR Verbraucherkanzlei Baumeister Rosing allen Geschädigten zu einer rechtlichen Prüfung, ob Schadensersatzansprüche bestehen. Die Besitzer haben viel Geld für ein Fahrzeug bezahlt, das sie möglicherweise gar nicht im Straßenverkehr nutzen dürfen.
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