19. September 2023

Dieselskandal Mercedes-Benz: Weitere Abschalteinrichtungen entdeckt – KBA droht mit Stilllegung

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Dieselskandal: Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat drei weitere Abschalteinrichtungen in Dieselfahrzeugen von Mercedes-Benz entdeckt. Dies geht aus einem Schreiben hervor, das bereits im Juli 2023 vom KBA an den Stuttgarter Autohersteller geschickt wurde. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte das Dokument nach eigenen Angaben von einem Whistleblower zugespielt bekommen. Sie war damit am 15. September an die Öffentlichkeit gegangen.

Dieselskandal Mercedes-Benz: Stilllegung durch KBA droht

In dem Schreiben droht das KBA mit der Stilllegung mehrerer Tausend Mercedes-Benz-Dieselfahrzeuge wegen Abgasmanipulation. Eine Reihe von in Fahrzeugen mit der Abgasnorm Euro 6 verbaute Motoren weise „unzulässige Abschalteinrichtungen“ auf. Konkret führte das KBA Untersuchungen bei einem Mercedes E 350 Blue Tec mit dem Dieselmotor des Typs OM 642 und der Abgasnorm Euro 6 durch. Dieser Motortyp wurde auch in vielen anderen Mercedes-Modellen verbaut. Die Prüfer stellten in Abhängigkeit von Außentemperatur und anderen Parametern drei Abschalteinrichtungen fest. 

Thermofenster im Dieselskandal schon lange ein Thema

Bei einer Funktion soll es sich um ein sogenanntes „Thermofenster“ bei der Abgasreinigung handeln. Bei dieser Software-Strategie arbeitet die Abgasreinigung nur in einem festgelegten Temperaturbereich vollständig. Liegen die Außentemperaturen außerhalb dieses Bereichs, wird die Abgasreinigung heruntergefahren, sodass die Dieselfahrzeuge mehr Schadstoffe ausstoßen. Bei den anderen beiden Software-Strategien werden je nach Fahrbedingungen unterschiedliche Mengen des Harnstoffs AdBlue eingespritzt oder die Wirksamkeit des SCR-Katalysators in Abhängigkeit mit der Lufttemperatur gesetzt. 

Mercedes-Benz: KBA fordert Lösung für Probleme

Das KBA forderte Mercedes-Benz in dem besagten Schreiben auf, bis Ende Juli 2023 eine Lösung für diese Probleme zu finden. Ansonsten werde die Behörde zum Mittel der Stilllegung der betreffenden Fahrzeuge greifen. In einem Bericht des SPIEGEL vom 15. September 2023 zu diesem Thema heißt es, der Stuttgarter Autokonzern habe sich beim KBA eine Frist bis Ende September erbeten. Dann soll ein Treffen mit KBA-Vertretern stattfinden, bei dem Mercedes-Benz dann Lösungen präsentieren soll. Vermutlich wird es sich dabei um Software-Updates handeln, für die die Halter ihre Fahrzeuge in die Werkstatt bringen müssten. Wie wir berichteten, hatte das KBA in der Vergangenheit bereits mehrere illegale Abschalteinrichtungen bei Mercedes-Benz-Motoren entdeckt.  

Druck auf Mercedes-Benz im Dieselskandal bleibt hoch

»Der Druck auf Mercedes Benz im Dieselskandal bleibt weiterhin hoch«, sagt Rechtsanwalt Helmut Dreschhoff von der Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing. »Im Juni 2023 hat der BGH ein lang erwartetes Urteil in Sachen „Thermofenster“ verkündet. Demnach steht Dieselbesitzern, die ein Fahrzeug mit einer temperaturgesteuerten Abschalteinrichtung besitzen, grundsätzlich Schadensersatz zu, wenn die Abgasreinigung in einem zu kleinen Temperaturbereich ordnungsgemäß arbeitet. Dieses Urteil basiert auf einer EuGH-Entscheidung vom März 2023. Diese besagt, dass betroffene Dieselfahrer gegenüber dem Hersteller auch dann Schadensersatz fordern können, wenn dieser bei der Verwendung einer unzulässigen Abschalteinrichtung nur fahrlässig gehandelt hat.«

Was geht noch im Dieselskandal?

Mercedes-Benz-Dieselbesitzer sollten deshalb umgehend vom Anwalt prüfen lassen, ob und in welcher Form sie noch Schadensersatzansprüche im Dieselskandal geltend machen können. Neben Schadensersatz gibt es die Möglichkeit, das Auto zu behalten und weiter zu nutzen oder auch zu verkaufen. Wir beraten Sie gern in einem kostenfreien Erstgespräch. Die Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing zählt zu den führenden Online-Kanzleien im Dieselskandal. Wir haben mittlerweile bereits über 30.000 Mandanten erfolgreich beraten.

Unter diesem Link können Sie kostenfrei und unverbindlich prüfen, ob Ihr Fahrzeug vom Dieselskandal betroffen ist, um den Rest kümmern wir uns. Wir machen uns für Sie stark!

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