16. April 2018
BMW: illegale Abschalteinrichtung festgestellt
BMW: Kraftfahrt-Bundesamt stellt illegale Abschalteinrichtung fest
BMW erklärte am 15. Februar 2018 noch: „Es gibt bei der BMW Group keinerlei illegale Aktivitäten und technische Vorkehrungen, um den Prüfmodus zur Erhebung von Emissionen zu beeinflussen.“ Das sieht das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) seit dem 3. April 2018 offiziell anders. Es stellte bei der Überprüfung der Fahrzeugtypen BMW 750 3.0 Diesel Euro 6 und BMW M550 (Limousine und Touring) 3.0 Diesel Euro 6 eine illegale Abschalteinrichtung fest.
BMW ist seit Mitte März informiert
Mit Bescheid vom 13.03.2018 hat das KBA die BMW AG aufgefordert, bei bestimmten Fahrzeugtypen mittels eines Rückrufes die vorhandenen illegalen Abschalteinrichtungen zu entfernen, um die Vorschriftsmäßigkeit der Fahrzeuge wiederherzustellen.
BWM argumentierte Mitte Februar noch, dass die betroffenen Fahrzeuge nicht mit einer illegalen Abschalteinrichtung versehen sind. Nach Darstellung von BMW wurde schlicht aus „Versehen“ und irrtümlicherweise eine falsche Software aufgespielt. Diese Auffassung, es handle sich um keine illegale Abschalteinrichtung, kann BMW nun eigentlich nicht mehr ohne Weiteres vertreten. Trotzdem hält BMW an dieser Auffassung fest.
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen BMW
Nicht nur das KBA vertritt die gegenteilige Auffassung, sondern auch die Staatsanwaltschaft München hält es für notwendig, dem Verdacht auf Betrug bei BMW nachzugehen. Sowohl die BMW-Zentrale in München wie auch ein Motorenwerk in Österreich wurden durchsucht. Der Verdacht lautet: Betrug bei der Abgasreinigung. Damit reiht sich BMW in die Reihe der Abgasmanipulationen der Automobilhersteller ein. Wie lange BMW dabei noch die Meinung vertreten kann, es handelt sich um keine gezielte Manipulation, sondern um einen Irrtum, bleibt abzuwarten. Es hat eineinhalb Monate gedauert, bis das KBA offiziell die illegale Abschalteinrichtung bestätigt hat. Die Staatsanwaltschaft wird wohl länger brauchen, um ihre Ermittlungen zum Betrug abzuschließen.
Weltweit illegale Abschalteinrichtungen bei BMW
Bisher ist bekannt: Die illegale Abschalteinrichtung ist weltweit bei ca. 11.700 Fahrzeuge der BMW-Group verbaut. In Deutschland wurden von den betroffenen Fahrzeugen ungefähr 5.000 Fahrzeuge verkauft.
Software-Update von BMW und die Auswirkungen
Das KBA wird nun die von BMW vorgelegte technische Änderung prüfen und dann freigeben. Die technische Änderung wird wieder ein Software-Update sein. Ob dieses Update negative Auswirkungen auf den Motor und weitere technische Eigenschaften des Fahrzeuges haben wird, wird sicherlich höchst umstritten sein. Dies ist bereits bei allen anderen Software-Updates anderer Automobilhersteller der Fall.
Nach Freigabe der Software-Updates ist BMW verpflichtet, unverzüglich die betroffenen Fahrzeuge zurückzurufen und umzurüsten. BMW wird die Halter der Fahrzeuge anschreiben und die Fahrzeuge zum Aufspielen des Software-Updates in die Werkstätten rufen. Dies muss innerhalb von 18 Monaten nach Freigabe des Software-Updates erfolgen.
Machen Sie Ihre Rechte gegen BMW geltend!
Wenn Sie ein betroffenes Fahrzeug von BMW oder auch einem anderen Hersteller haben oder zum Software-Update aufgefordert werden, machen Sie Ihre Rechte wegen der illegalen Abschalteinrichtung geltend. Diesel-Fahrverbote, negative technische Auswirkungen und Wertverlust drohen bzw. sind in greifbarer Nähe.